Sucht im Alter:
Wie spreche ich das an?
Soll ich es überhaupt ansprechen? Wie spreche ich das an? Was, wenn ich mich irre? Sucht kennt keine Altersgrenzen Wann ist Alkoholkonsum schädlich? Wann ist Medikamentenkonsum schädlich? Auch im Alter sind Veränderungen möglich Sucht im Alter ist ein Tabu Jede zehnte Person über 65 hat eine Abhängigkeit.

Fragen im Bereich Alkohol

Oft hört man: «Wer Medikamente einnimmt, darf keinen Alkohol trinken.» Stimmt das?

Es gibt tatsächlich Medikamente, die in der Kombination mit Alkohol sehr gefährlich sind. Bei anderen darf im Ausnahmefall Alkohol getrunken werden. Und dann gibt es eine Reihe von Medikamenten, bei denen der massvolle Konsum von Alkohol kein Problem darstellt.

Beachten Sie die Hinweise auf dem Beipackzettel und fragen Sie in der Apotheke und bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin nach.

Stimmt es, dass Alkohol mit zunehmendem Alter stärker wirkt?

Ja, denn mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und der Wasseranteil im Körper nimmt ab. Beides führt dazu, dass der Alkohol langsamer abgebaut wird. Gleiches gilt übrigens für Medikamente. Auch sie wirken stärker bzw. länger.

Wann ist Alkoholkonsum schädlich?

Fachleute empfehlen, dass gesunde Männer ab 60 Jahren nicht mehr als 2 Standardgläser pro Tag trinken sollten. Bei gesunden Frauen ab 60 Jahren ist es ein Glas täglich. Ein Standardglas entspricht in etwa einem Gläschen Schnaps (4 cl), einem Glas Wein (1 dl) oder einer Stange Bier (3 dl).

An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte ganz auf Alkohol verzichtet werden. Bei einem regelmässig höheren Alkoholkonsum steigt das Risiko für Probleme erheblich an. Der Übergang vom Genuss von Alkohol zum problematischen Konsum ist fliessend. In Kombination mit bestimmten Medikamenten kann Alkoholkonsum auch schon in geringeren Mengen gefährlich werden. Erkundigen Sie sich dazu bei einem Arzt / einer Ärztin oder in einer Apotheke.

Was ist Alkoholabhängigkeit?

Alkoholsüchtig oder -abhängig zu sein, heisst, ein zwanghaftes Verlangen nach Alkohol zu haben. Die Beschaffung und der Konsum von Alkohol werden immer stärker zum Lebensmittelpunkt. Fehlt der Alkohol, treten Entzugserscheinungen auf.

Anzeichen einer Alkoholabhängigkeit sind unter anderem ein starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren, Schwierigkeiten, das Trinken zu kontrollieren, und ein anhaltender Konsum trotz dem Wissen um schädliche Folgen.

Wo ist bei Alkohol Vorsicht geboten?

Alkohol wirkt im Alter zunehmend stärker, da der Körper ihn nicht mehr so schnell abbaut, wie in jüngeren Jahren und weil sich der Wasseranteil im Körper verringert. Alkohol kann die Wirkung von bestimmten Medikamenten stark beeinflussen. Dies kann für die Gesundheit sehr gefährliche Folgen haben. Erkundigen Sie sich bei einer Ärztin / einem Arzt oder in einer Apotheke nach möglichen Wechselwirkungen. Kranken und rekonvaleszenten Personen wird empfohlen, vor dem Konsum von Alkohol mit ihrer Ärztin / ihrem Arzt Rücksprache zu nehmen.

Welche gesetzlichen Bestimmungen gelten bei Alkohol im Kanton Zürich?

Im Kanton Zürich gelten folgende Verbote bezüglich Verkauf, Bewerbung und kostenloser Weitergabe alkoholischer Getränke:

Das eidgenössische Alkoholgesetz (AlkG) verbietet den Verkauf von gebrannten Wassern (Spirituosen und Mischgetränken) an unter 18-Jährige sowie Werbung, die sich an Kinder oder Jugendliche richtet.

Das Gesundheitsgesetz des Kantons Zürich verbietet ausserdem die Abgabe von Alkohol an Personen unter 16 Jahren oder von gebrannten Wassern (Spirituosen) an Personen unter 18 Jahren. Die Abgabe ist auch dann verboten, wenn sie kostenlos erfolgt. Vom Verbot ausgenommen ist die Abgabe durch Inhaber der elterlichen Sorge.

Das Gastgewerbegesetz des Kantons Zürich schreibt vor, dass alkoholführende Gastwirtschaften eine Auswahl alkoholfreier Getränke nicht teurer anbieten, als das billigste alkoholhaltige Getränk in der gleichen Menge. Weiter sind die Abgabe und der Verkauf von alkoholhaltigen Getränken an Betrunkene, Psychischkranke sowie Alkohol- oder Drogenabhängige verboten.

Ausführliche Informationen zu den Gesetzesbestimmungen zu Alkohol (und Tabak) können der entsprechenden Broschüre entnommen werden.